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07.03.2024

Römerbrücke Starkenbach: Sanierung einer denkmalgeschützten Steinbogenbrücke im Obertoggenburg

Die Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann hat uns im Jahr 2020 mit der Erstellung des Brückenkatasters beauftragt. Der Brückenkataster umfasst eine Vielzahl von kleineren und grösseren Brücken und Durchlässen in der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann im Obertoggenburg im Kanton St. Gallen. Ein besonderes und aussergewöhnliches Objekt stellt diese denkmalgeschützte Steinbogenbrücke dar. Die Brücke überspannt die Thur mit einer Spannweite von rund 6 Metern nordwestlich von Starkenbach auf der Höhe des Steinbruchs. Von der Hauptstrasse aus ist die Brücke über einen steil abfallenden Kiesweg erreichbar. Der beliebte Wanderweg von Steg nach Iltishag (Thurweg) führt auf der anderen Flussseite direkt an der Brücke vorbei.

Bei der Zustandserfassung wurden einige Schäden und Schwachstellen am Brückenkörper festgestellt. Zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung der Nutzung und für den Erhalt der Bausubstanz haben wir ein Sanierungskonzept erarbeitet. Die Steinbogenbrücke soll einer sanften und nachhaltigen Sanierung unterzogen werden. Dabei wird speziell Wert auf die Verwendung geeigneter Baumaterialien gelegt, welche zur Langlebigkeit des schützenswerten Objekts beitragen und den Charakter der Brücke nicht verändern.

Aufgrund ihrer Geometrie und der Situation der angrenzenden Wege kann die Brücke nicht mit motorisierten Fahrzeugen befahren werden. Alle Arbeiten wurden von Hand ausgeführt. Einzelne Bäume im Bereich des Brückenkörpers und der Widerlager mussten vom Förster entfernt werden. Anschliessend wurden die bestehende Chaussierung und der Brückenoberbau entfernt, die Brückenoberseite gereinigt, die Steinzwischenräume verfüllt, grössere Risse verharzt oder verschlämmt und der Brückenkörper mit einem speziellen Dichtungsmörtel abgedichtet. Zur besseren Ableitung des Oberflächenwassers wurden am Anfang und am Ende des Brückenkörpers zusätzliche Drainageleitungen versetzt, welche das Wasser seitlich über die Schulter führen.

Danach konnten das Gerüst gestellt, der Bewuchs entfernt sowie die Mauerflanken und die Brückenuntersicht gereinigt werden. Anschliessend wurden Untersuchungen an den Steinen und Fugen durch den Spezialisten des BWS-Labors durchgeführt, um die nötigen Kenntnisse und Grundlagen für eine fachgerechte Sanierung zu erhalten. Es wurde ein mit Kasein vergüteter Kalk-Zement-Mörtel vorgefunden. Die Capeder Bau GmbH hat den Spezialmörtel entworfen und die Sanierungsarbeiten fachmännisch umgesetzt. Sämtliche losen oder fehlenden Steine wurden ergänzt. Alle sichtbaren und zugänglichen Risse sowie Hohlräume wurden kraftschlüssig verschlossen.

Die Sanierungsarbeiten dauerten von Ende August bis Ende Oktober 2023 und mussten dem Wasserstand der Thur angepasst werden. Alle benötigten Steine und der Flickschotter für die neue Eindeckung der Wege konnten vom lokalen Steinbruch bezogen werden.
Die Absturzsicherungen aus Holz wurden analog dem Bestand ersetzt und entlang des Weges angepasst. Der Brückenoberbau wurde mit einem bindigen Bergschotter neu eingedeckt und leicht verdichtet. Dank dieser sanften Sanierung konnte der historische Brückenkörper für die Wandernden erhalten werden.