Neubau Metro-Campus Zürich in Dielsdorf: Digitalisierung zwischen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Im gesamten Kanton Zürich entstehen derzeit riesige Rechenzentren. In Rümlang und in Dielsdorf soll sogar jeweils ein ganzer Campus mit je drei Rechenzentren entstehen. Die Nachfrage nach moderner Datacenter-Fläche steigt. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Einsatz neuer Technologien wird es für Unternehmen zu einem zentralen Erfolgsfaktor, wie und wo sie ihre Daten speichern und verarbeiten. Der Bau von Rechenzentren tangiert verschiedene aktuelle Themen wie Energieversorgung, Stromverbrauch, Digitalisierung sowie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Diese Themen prägen unsere Projektarbeit und sind eng miteinander verknüpft.
Die sogenannten «Hyperscaler», internationale Unternehmen, die enorme Rechenleistung und Speicherkapazität anbieten, haben einen Bauboom ausgelöst. Immer weniger Unternehmen nutzen eigene Serverräume; hohe Investitionskosten in die Modernisierung und Nachhaltigkeit sprechen gegen eine lokale Lösung. Stattdessen verlagern sie ihre Serversysteme in sicherere, effizientere und nachhaltigere Datacenter sowie in die Cloud. Standorte in der Schweiz bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre sensiblen Daten in der Schweiz zu sichern.
Auf dem Metro-Campus Zürich realisiert die Green Datacenter AG drei Hochleistungs-Datacenter und einen Businesspark mit modernen Büroflächen. Das erste Datacenter wurde bereits im Dezember 2022 fertiggestellt. Die über 200 Meter lange Tiefgarage mit rund 9'000 m2 sowie der südliche Büroturm werden im Sommer 2024 bezugsbereit sein.
Die nächste Bauetappe auf dem Metro-Campus Zürich hat mit dem Baubeginn der Datacenter N und O früher als geplant begonnen, da die Nachfrage rasant steigt. Die Planung der beiden verbleibenden Rechenzentren konnte aufgenommen und das Bauprojekt und die Submission innerhalb von sechs Monaten durchgeführt werden. Im Oktober 2023 begannen die Bauarbeiten für die riesige Baugrube (ca. 95'000 m3).
Die drei grossen Gebäude sind vollgepackt mit modernster Technologie. Rechenzentren brauchen enorm viel Strom; die Kühlung erzeugt viel Abwärme.
Auch die beiden neuen Datacenter werden mit einer Abwärme-Auskopplung realisiert, so dass die Abwärme in den umliegenden Gemeinden zum CO2-neutralen Heizen genutzt werden kann. Photovoltaikanlagen auf dem Dach unterstützen die Energieeffizienz.
Die drei Gebäude sind Hochsicherheitstrakte. Daten sind heute «das neue Gold» und müssen optimal geschützt werden. Aus Gründen der Betriebssicherheit hat Green Notstromaggregate eingeplant, welche weit mehr als den Eigenbedarf decken können. Die Idee, diese Energieabsicherung für den Fall einer Strommangellage anzubieten, wurde bereits aufgenommen.
Das Projekt startete im Mai 2020 in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen und eingespielten Planungsteam. Wir planen die Infrastruktur von der ersten Skizze bis zur Schlüsselübergabe und sind mit anforderungsreichen Schnittstellen in Planung und Ausführung konfrontiert. Die Baugrube, die Tragwerksplanung für den Beton- und Stahlbau sowie der Werkleitungsbau inklusive Fernwärme gehören zu unseren Aufgaben. Insbesondre die anspruchsvolle Logistik aufgrund der engen Platzverhältnisse durch das Bahntrasse, die Inbetriebnahme des Rechenzentrums N sowie den Ausbau des Bürogebäudes zählt zu den besonderen Herausforderungen. Nach 1.5 Jahren Bauzeit und einem umfangreichen Testprogramm wird das zweite Rechenzentrum im Sommer 2025 in Betrieb gehen.