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Bewertungstool SNBS Infrastruktur Version 1.0
2023

Nachhaltigkeitsbeurteilung Umfahrungsstrasse Kerzers

Zur Verkehrsentlastung des Ortskerns von Kerzers im Kanton Freiburg wird eine Ortsumfahrung geplant. Die geplante Umfahrungsstrasse liegt westlich von Kerzers und umfasst ausserdem den Bau eines Brückenbauwerks aus Stahlbeton zur Querung der SBB-Linie Kerzers – Lyss.

Der Kriterienkatalog SNBS Infrastruktur, Version 1.0 (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) definiert innerhalb von 29 Kriterien und 75 Indikatoren aus den Bereichen Transversales, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt die relevanten Ansätze und Konzepte des nachhaltigen Bauens. Er versteht sich als Instrument zur Beurteilungs-, Entscheidungs- und Planungshilfe für einen nachhaltigen Infrastrukturbereich.  

Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn für das Projekt Umfahrungsstrasse Kerzers eine Nachhaltigkeitsbeurteilung nach SNBS Infrastruktur v1.0 für den Projektstand Projektierung erstellt. Die Resultate der Beurteilung weisen die Stärken und Schwächen des Projekts bezüglich Nachhaltigkeit aus. Zur Verbesserung der Nachhaltigkeit sind Massnahmen für die nächste Projektphase vorgeschlagen worden.

Schlossbach
2022

Schwammland Schlossbach, Rümligen

Am Schlossbach wurden erstmals in der Schweiz künstliche Biberdämme, sogenannte «Beaver Dam Analogs» realisiert. Mit diesen einfachen Massnahmen können Bäche kostengünstig und effizient revitalisiert werden, indem aquatische Bereiche deutlich aufgewertet und wechselfeuchte Lebensräume stark gefördert werden. Davon profitiert eine grosse Bandbreite an Arten wie Fische, Insekten, Sumpfpflanzen, Amphibien, Reptilien, Vögel, Fledermäuse. Bestehend aus Pfahlreihen und Weidengeflecht, welches mit Bachsubstrat etwas abgedichtet wird, bringen die Einbauten das Bachwasser in die Fläche. Wie ihr natürliches Vorbild verzögern sie den Wasserabfluss, steigern die Versickerung, entschärfen Starkniederschläge und machen Bäche so widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel. Im Unterschied zu natürlichen Biberdämmen können sie in Lage und Höhe so geplant werden, dass keine Konflikte mit den anstehenden Nutzungen entstehen. Zudem können sie – wie am Schlossbach – dort eingesetzt werden, wo Biber wegen baulichen Barrieren nicht hinkommen. Die sechs BDAs konnten innert drei Tagen erstellt werden. Für die Quellwasserfassung, aus der die Grundeigentümer ihr Trinkwasser beziehen, wurde ein Objektschutz gegen Hochwasser und Erosion erstellt. Auch deren Versorgungssicherheit in Trockenperioden konnte gesteigert werden, indem die BDAs den Grundwasserspiegel puffern.

Situation mit Niesenbahn
2020
2022

Modernisierung Kanderbrücke Mülenen

Bei der Talstation der Niesenbahn steht ein wertvolles Brückenensemble: Zwei genietete Fachwerkbrücken mit sehr schön gearbeiteten Knotendetails, erbaut zwischen 1905 und 1910. Brücken von historischem Wert, wie man sie in der Schweiz immer seltener findet. Im Rahmen der Projektierung konnten wir den Auftraggeber überzeugen, dass die Strassenbrücke erhalten und modernisiert werden kann. Dabei ist während der fünfmonatigen Bauzeit im Winter 2021/22 zunächst die Fahrbahn und das durchgerostete Sekundärtragwerk entfernt worden. Im Anschluss ist die Brücke direkt über dem Gewässer eingehaust und der Oberflächenschutz erneuert worden. Die neue Fahrbahn besteht aus innovativen, vorfabrizierten UHFB-Fertigelementen. Die Platten sind auf dem Kopf im Match-Case-Verfahren gefertigt worden und können dank einer Schalungseinlage mit zertifizierter Rutschfestigkeit direkt befahren werden. Die neue Fahrbahnplatte mit untenliegenden Querrippen ist lediglich 7.5cm dick. Ohne die Brücke zu verstärken, konnten dank der leichteren Fahrbahn alle Traglastbeschränkungen aufgehoben werden. Unter Einbezug äusserst engagierter Unternehmer und tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde Aeschi bei Spiez sowie zahlreicher Sponsoren konnte durch dieses Engagement im Berner Oberland gemeinsam Baukultur erhalten werden. 

2018
2020

N05 Ersatzmassnahmen Sandgrube Brügg, Biel Ostast, öBB

Durch das Projekt N05 Biel-Ostast wurden diverse Naturwerte und ersatzpflichtige Lebensräume tangiert. Aus diesem Grund wurden in der Sandgrube Brügg Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen auf rund 1.2 ha für vorgängig evaluierte Zielarten geplant und ausgeführt. Einerseits wurden mehrere grosse Teiche umgeben von Ruderalstandorten insbesondere für Kreuzkröte und Gelbbauchunke (amphibische Lebensräume) geschaffen. Andererseits wurden als terrestrische Lebensräume Hecken, Krautsäume, Ruderalstandorte, Obstbäume, extensiv genutzte Wiesen, intensiv genutzte Weiden, Magerrasen, Waldränder und Kleinstrukturen neu angelegt. Ausserdem wurde auch eine Steilwand als Brutplatz für Uferschwalben geschaffen.

Die Massnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit kantonalen Fachstellen, Gemeinden und Dritten geplant und dabei in eine übergeordnete Vernetzungsstrategie integriert, was der langfristigen Sicherung der Massnahmen dient. Das Projekt umfasste Vor- und Bauprojekt, Submission sowie die ökologische Baubegleitung.

Mehrfamilienhaus mit integrierter PV-Anlage
2018
2020

Energetische Gesamtsanierung eines Mehrfamilienhauses

Das Mehrfamilienhaus aus den 1920er Jahren wird schrittweise modernisiert und energetisch saniert. Die Grundlage bildet die Gebäudeanalyse, welche für den Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) erstellt wurde. Die energetische Gebäudesanierung umfasst die Gebäudehülle (Fenster, Dach, Keller), die Wärmeversorgung (Ersatz Ölheizung) und die Stromversorgung. Im Zuge der Dachsanierung wurde auf eine zusätzliche Dämmschicht eine integrierte Photovoltaik-Anlage (14.42 kWp) installiert, welche einen bedeutenden Anteil an die Stromversorgung beisteuert. Zu diesem Zweck wurde ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) mit vier Strombezügern eingerichtet. Zukünftig soll mit einer umweltfreundlichen und zu 100% recyclebaren Salzbatterie der Eigenverbrauch weiter optimiert werden. Die zeitlich gestaffelte Ausführung der Sanierungsmassnahmen ermöglicht einen hohen Eigenfinanzierungsgrad und die Optimierung der Steuerbelastung, womit die Wirtschaftlichkeit der Gebäudesanierung markant verbessert wird. 

2017
2018

Ufersanierung Aare im Löchligut, Stadt Bern

Bei der Sanierung von 130 m Aareufer im Löchligut wurde eine in der Schweiz neuartige Verbauungsform angewandt, welche durch den Einbau von Totholzstrukturen, Kies und Blocksteinen sowie Pflanzungen diverser Baumarten einen natürlichen Erosionsschutz bilden. Dieses System nennt sich Engineered Log Jam (ELJ) und ist in Nordamerika seit Jahren etabliert. Zusätzlich zum Erosionsschutz bietet ein ELJ durch seine natürlichen Materialien und Strukturen eine Vielfalt an Lebensräumen im und am Gewässer, welche für die Ökologie wertvoll sind.

Durch die Möglichkeit einer mehrreihigen Bepflanzung mit Forstware, welche langfristig das Totholzgerüst ersetzt, ist die ELJ Struktur selbsterhaltend. Neue Bäume können in der zweiten Reihe nachwachsen, während alte aufgrund von Unterspülung oder ähnlichem kippen und zerfallen. Dies führt zu einer fortwährenden Erneuerung des Uferschutzes und ist der Hauptunterschied zum Blocksatz, in welchem keine breite Uferbepflanzung gemacht werden kann. Dieses dynamische System reagiert im Hochwasserfall flexibler als ein harter Uferverbau, welcher abrupt kollabieren kann.

2016

Energetische Optimierung SBB-Werk Yverdon

Im Rahmen einer Überprüfung der Betriebsstandorte von SBB Personenverkehr wurde für das SBB-Werk in Yverdon der Energieverbrauch des Areals von unseren Fachspezialisten beleuchtet.

Für die beim Energie-Check des Betriebes eruierten Massnahmen wurden im Anschluss die Investitionskosten, Betriebskosten und die Energieeinsparung berechnet oder abgeschätzt und die effizientesten Massnahmen aufgezeigt. Mit betrieblichen Optimierungen sowie mit Verbesserung der Wärmedämmung können mit sieben Massnahmen mit einem Payback-Zeitraum von weniger als fünf Jahren jährlich 524 MWh Energie oder 77 Tonnen CO2 Emissionen eingespart werden. Die weiteren Massnahmen sind insbesondere bei Ersatzinvestitionen interessant. Werden alle Massnahmen mit einem durchschnittlichen Rückzahlungszeitraum von 17 Jahren umgesetzt, könnten insgesamt 40% des Energiebedarfs eingespart werden.

2014
2019

Einhausung Schwamendingen

Mit der Einhausung der Nationalstrasse N1 in Schwamendingen soll zwischen Aubrugg und Schöneichtunnel ein umfassender Lärmschutz für die angrenzenden Wohnquartiere erreicht werden. Der Schöneichtunnel wird daher bis vor das Autobahndreieck Aubrugg verlängert, mit zwei Röhren à je drei Fahrstreifen.

Stadteinwärts mündet der rechte Fahrstreifen in die Ausfahrt Schwamendingen. Stadtauswärts werden 3 Fahrstreifen bis zur Verzweigung Aubrugg geführt. Für die Ausfahrt Aubrugg wird rechts eine separate Fahrspur angeschlossen. Die horizontale und vertikale Linienführung ist bestandsnah. Im Bereich der Unterführung Saatlenstrasse wird die N1 um ca. 50 cm angehoben, um das Lichtraumprofil der querenden Strasse einzuhalten. Die Querneigung der Fahrbahn wird jeweils an den Anschlüssen übernommen. Durch eine einheitliche, bestandesnahe Neigung von 3.5% wird ein gleichförmiger Fahrbahnverlauf angestrebt

2008
2018

Windpark Montagne de Buttes

Wir sind seit 2008 für die Planung des Windparks Montagne de Buttes (MdB) verantwortlich und haben das Projekt als Generalplaner von der Standortsuche bis zum aktuellen Projektstand geführt. Unsere Kunden sind die beiden Investoren Groupe E Greenwatt SA und die Services Industriels de Genève.
Das Projekt sieht 20 Windenergieanlagen der 3 MW-Klasse vor. Mit einer installierten Leistung von 60 MW und einer jährlichen Stromproduktion von rund 100 GWh kann der Windpark Montagne de Buttes rund 10% des Strombedarfs des Kantons Neuenburg decken.

Wir sind insbesondere mit folgenden Aufgaben betraut:

  • Gesamtleitung und Koordination des Projekts inkl. operative Führung der Begleitgruppe sowie Beauftragung und Führung der Subplaner
  • Diskussion, Zusammenarbeit, Vertragsverhandlungen usw. mit Gemeinden, Landeigentümern, kommunalen und kantonalen Behörden, Schutzorganisationen, Anwohnern, Opponenten und Interessierten
  • Machbarkeitsstudie, technische Planung, finanzielle Modelle (Business Cases), Vergabeprozess mit den Anlagenlieferanten, Planung der Erschliessung und Netzanbindung
  • Bewilligungsverfahren und Raumplanung. Erarbeitung des kantonalen Sondernutzungsplans unter Mitwirkung eines Subplaners aus dem Kanton Neuenburg
  • Umweltverträglichkeitsstudie (Vorstudie und Hauptstudie) des Windparks inklusive aller hierfür nötigen Infrastrukturbauten innerhalb des Parks
  • Umweltverträglichkeitsstudie der neu zu erstellenden, unterirdischen Hochspannungsleitung

Als nächste Schritte werden das Baugesuch eingereicht, die Planung bis zur Ausführungsreife vertieft und die Auftragsvergabe für die Lieferung der Windenergieanlagen vorbereitet.

Trotz der Grösse des Projekts ist es uns gelungen, auf lokaler und kantonaler Ebene bei Politik, Bevölkerung, Landeignern eine hohe Akzeptanz zu schaffen. Der Windpark Montagne de Buttes ist heute eines der grössten und zugleich eines der wenig umstrittenen Windenergieprojekte der Schweiz.