Mümliswil-Ramiswil:
Verlegung Scheltenstrasse
Die Scheltenstrasse, die von Mümliswil-Ramiswil (SO) her durch das Guldental führt, gehört zum Inventar historischer Verkehrswege. Sie dient als Verkehrsachse in den Kanton Jura. Mit rund 300 Fahrzeugen pro Tag ist die Scheltenstrasse nicht sehr stark frequentiert. Auf der Strasse, die dem Guldentalbach entlangführt, sorgen auf einem ca. 1.7km langen Abschnitt andauernde Steinschläge, vereinzelte Baumschläge und, im Winter, Lawinen immer wieder für Gefahrensituationen.
Emch+Berger AG Solothurn durfte zur Behebung dieses Sicherheitsdefizits für den Kanton Solothurn verschiedene Lösungsvarianten erarbeiten. Die Varianten beinhalteten von Schutzbauten auf dem gesamten Abschnitt bis zu einer Verlegung der Kantonsstrasse auf die gegenüberliegende Talseite. Schnell zeigte sich, dass der Baugrund eine sehr geringe Tragfähigkeit aufweist und labil auf Wasser reagiert. Weiter liegt das gesamte Gebiet in einer Landschaftsschutzzone und wird landwirtschaftlich genutzt. Somit musste besonders darauf geachtet werden, dass sich das Trasse möglichst gut an das Gelände anschmiegt, was bedeutet, dass keine sichtbaren Verbauungen in Betracht gezogen werden konnten.
Auf Basis der von Emch+Berger erarbeiteten Varianten konnte die kantonale Konferenz der Ämter Bau, Umwelt und Wirtschaft (KABUW) einen Entscheid fällen. Dieser fiel auf die kombinierte Variante. Das heisst, im westlichen Teil zwischen Mittler Guldental und Glashütte wird die Strasse verlegt, im östlichen Abschnitt bis Vorder Guldental ein Schutzprojekt mittels Netzen ausgeführt und die bestehende Strasse instandgesetzt.
Emch+Berger zeichnet sich hierbei verantwortlich für den Teil der Strassenverlegung. Die vorhandenen Hangverhältnisse und der schlechte Baugrund führen zu grossen Materialverschiebungen. Ein Materialersatz erwies sich ökonomisch wie auch ökologisch als wenig sinnvoll. Somit wurde entschieden, den vorhandenen Baugrund mittels Kalkeinmischung zu verbessern. Gesamthaft wurden so über 25'000 m3 Material vor Ort gemischt und wieder eingebaut.
Der neue Strassenabschnitt konnte nach 2 Jahren Bauzeit Ende 2020 dem Verkehr übergeben werden.