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17.10.2023

N02 Erhaltungsprojekt Büel-Seedorf

Der 2.3 Kilometer lange, stark befahrene Nationalstrassenabschnitt zwischen Büel und Seedorf südlich des Seelisbergtunnels im Kanton Uri muss nach über 40 Jahren Betriebsdauer vollständig saniert werden. Aufgrund der topographischen Lage ist der Abschnitt durch mächtige Viadukte geprägt. Wir sind als Projektverfasser Bau massgeblich an der Ausführung beteiligt.

Der Projektabschnitt der N02 liegt am südlichen Ende des Vierwaldstättersees. Aufgrund der Hanglage führt die Nationalstrasse hier auf der halben Abschnittslänge über sechs Viadukte, dazwischen befinden sich Trasseeabschnitte mit 23 Stütz- und Wandmauern von bis zu 18 m Höhe. Zudem gehören die Lawinengalerie Fischlaui, zwei Bachdurchlässe, eine Kantonsstrassenunterführung und drei Lärmschutzwände zum Projektumfang.

Der Abschnitt wird umfassend instandgesetzt, um wieder eine interventionsfreie Betriebszeit auf der Stammachse N02 zu gewährleisten. Die Viadukte werden auf Niveau Fahrbahn mit neuen Konsolköpfen, neuer Abdichtung und neuen Fahrbahnübergängen ausgestattet. Die bis zu 30 m hohen Brückenpfeiler werden eingerüstet, um Ortbeton-Erdbebenverstärkungen zu ergänzen, und es sind umfangreiche Instandhaltungs- und Erneuerungsarbeiten an den Brückenlagern vorgesehen. Im Trassee werden der Belag, die Fahrzeugrückhaltesysteme sowie die Werk- und Entwässerungsleitungen erneuert.

Auf dieser wichtigen Nord-Süd-Achse verkehren täglich rund 22 500 Fahrzeuge – in den Sommermonaten ist das Verkehrsaufkommen um ein Vielfaches höher. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen und zusätzliche Verkehrsbehinderungen zu vermeiden, werden in der verkehrsintensiven Ferienzeit keine Arbeiten ausgeführt, welche Auswirkungen auf den Verkehrsfluss haben könnten.

Die Realisierung ist in sechs Hauptbauphasen mit temporärer Verkehrsführung vorgesehen. Die Umstellungen der Verkehrsführung finden unter laufendem Verkehr statt. Eine Vollsperrung der Autobahn im Projektabschnitt mit Umleitung via Axenstrasse und N04/N14 ist nicht möglich.

Während der gesamten Bauzeit stehen in einer Fahrtrichtung zwei Fahrstreifen und in der Gegenrichtung nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Ein weiterer Fahrstreifen wird benötigt für die Baustellenlogistik und kann im Ereignisfall als Interventionsspur genutzt werden.

Die Randbedingungen der Verkehrsführung und die zahlreichen witterungsabhängigen Arbeiten stellen erhöhte Anforderungen an das Bauprogramm und die Logistik. Die wesentlichen Arbeiten müssen im Zweischichtbetrieb an sechs Tagen pro Woche ausgeführt werden.

Die Vorbereitungsarbeiten mit der Einrichtung der Installationsplätze haben im Mai 2023 begonnen. Die eigentlichen Erhaltungsarbeiten dauern von August 2023 bis Oktober 2025. Die Bausumme beträgt rund 53 Mio. CHF.

Wir sind für die Projekt- und Chefbauleitung verantwortlich. Das Bundesamt für Strassen ASTRA hat die von uns geführte Ingenieurgemeinschaft mit der Planung und Bauleitung von der Submission bis zur Inbetriebnahme beauftragt.

Wir freuen uns darauf, die vielfältigen Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit bei zahlreichen anderen Projekten auf den Schweizer Nationalstrassen gesammelt haben, auch bei diesem Erhaltungsprojekt gewinnbringend einbringen zu können.