Interview mit Rayane Zahreddine
Rayane Zahreddine arbeitet als Bauingenieurin und Projektleiterin bei Emch+Berger AG Bern. Mehr über ihre Faszination für den Beruf und die Bedeutung von Innovation erfahrt ihr im Interview.
Was sind deine Hauptaufgaben als Bauingenieurin, und an welchem Projekt arbeitest du aktuell?
Meine Hauptaufgaben sind aktuell vor allem koordinativer Art: Ich darf in meinen Projekten eine übergeordnete Rolle spielen, indem ich verschiedene Bereiche und Gewerke zusammenbringe, um ein gemeinsames Ergebnis für das Projekt zu erzielen. Dies erfordert viel Kommunikation und Kontakt, sei es per Mail, Telefon oder auch in Sitzungen.
Zurzeit bin ich im Projekt Ausbau Bahnhof Bern RBS tätig, wo ich für die Koordination der Ausschreibungen für die Bahntechnik zuständig bin und in Kürze die Ausführung begleiten darf.
Ausserdem leite ich ein Fahrbahnerneuerungsprojekt auf der TPF Strecke La Verrerie - Vaulruz-Sud, das kurz davor steht, realisiert zu werden.
Welche Phase eines Bauprojekts begeistert dich am meisten und warum?
Auch wenn ich jetzt vor allem in der Ausschreibungs- und Realisierungsphase tätig bin, würde ich mich für die Phase des Vorprojekts entscheiden. Denn ich mag es sehr, mir das Projekt frei vorzustellen, Lösungen zu konzipieren und verschiedene Varianten zu studieren.
Was fasziniert dich an deiner Arbeit als Bauingenieurin?
Einen Beitrag für etwas zu leisten, das für mich Sinn macht, ist mir besonders wichtig. Deshalb arbeite ich an Bahnprojekten mit, die nachhaltig sind und die ich gerne unterstütze. Am meisten begeistern mich interdisziplinäre und abwechslungsreiche Projekte (Gesamtlösungen sind unser Plus!). Im Alltag ist es aber sicher das Team, das den Spass an der Arbeit und die Motivation für mich ausmacht.
Gibt es ein Projekt oder einen Moment in deiner Karriere, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Am Tag der offenen Baustelle Zukunft Bahnhof Bern durfte ich letzten Sommer mit meinen Eltern die Baustelle des Ausbaus Bahnhof Bern RBS besichtigen und die geplanten Ausbau-, Ausrüstungs- und bahntechnischen Anlagen der Öffentlichkeit vorstellen. Die Baustelle ist sehr beeindruckend. Und zu sehen, wie meine Familie und das Publikum das wahrgenommen haben, war sehr wertvoll für mich!
Wie verändern neue Technologien wie BIM oder KI den Bereich des Bauingenieurwesens?
Diese Arbeitsmethoden sind bereits eine Ergänzung und Verbesserung des Bauingenieurwesens. Der effiziente und intelligente Umgang mit grossen Datenmengen kann aus meiner Sicht für die Branche nur von Vorteil sein.
Welche Auswirkungen haben diese Innovationen auf deine tägliche Arbeit?
Im Moment vor allem eine Effizienzsteigerung im Arbeitsalltag. Weitere, projektspezifische Anwendungen sind in Planung! Mit all diesen Möglichkeiten ist auch der Blick in die Zukunft interessanter geworden.
Welche Tipps würdest du jungen Menschen geben, die eine Karriere im Bauingenieurwesen anstreben?
Es ist ein spannender und gleichzeitig herausfordernder Beruf. Versuche, einen Bereich zu finden, in dem du ausgeglichen sein kannst und in dem die Arbeit für dich Sinn macht.
Gibt es spezifische Fähigkeiten oder Erfahrungen, die du als besonders wertvoll empfindest?
Neugierig und offen sein, Fragen stellen, Netzwerke aussuchen, Vielfalt und Kultur erleben…
Wenn du deine Arbeit in einem Satz zusammenfassen müsstest, wie würde er lauten?
Meine Arbeit bringt täglich neue Arbeiten mit sich, bei denen ich die Chance habe, mein Wissen ständig zu erweitern.